Berichte 2017

Starke Rösser und sanfte Fuhrleute - der 32. Pliezhäuser Fuhrmannstag am 8. Oktober 2017

 

Pliezhausen – Der Fuhrmannstag in Pliezhausen war wieder ein voller Erfolg findet die Vereinschefin Anja Hennecke. Über 30 Teilnehmer mit über 50 Rössern traten am letzten Sonntag im vom Regen aufgeweichten Gelände rund um den Reit- und Fahrverein Pliezhausen gegeneinander an.

Als erstes starteten die Holzrücker in einem anspruchsvollen Parcours durch den Wald. Dabei ging es um den Endlauf der baden-württembergischen Meisterschaft im zweispännigen Rücken. Das bedeutet, ein entsprechend schwerer Stamm mit 10m Länge muss mit zwei Pferden in einer festgelegten Zeit durch verschiedene Hindernisse gezogen werden. Die Hindernisse verlangen dabei höchste Präzision bei der Kommunikation zwischen Pferden und Fuhrmann bzw. der Fuhrfrau. Sobald hier nur wenige Zentimeter oder gar Millimeter von der Ideallinie abgewichen wird, fallen die aufgestellten Bälle von den als Hindernis aufgestellten Holzpfosten. Dies gibt dann Strafpunkte. Gewinnen kann nur wer routiniert und konzentriert mit seinen gut trainierten Pferden arbeitet. Am Abend stand hier der Sieger fest. Robert Pritzi und seine holländischen Kaltblüter Mala und Emil konnte die Konkurrenz hinter sich lassen und wurde zum baden-württembergischen Meister im Holzrücken für Zweispänner gekürt.

Das Wettpflügen wird gerne als die Königsdisziplin der Fuhrleute bezeichnet. Denn hier muss nach festen Vorgaben so exakt als möglich gepflügt werden. Dazu ist es notwendig, dass die Pferde auf feinste Signale des Fuhrmanns oder der Fuhrfrau reagieren und in langsamen Tempo präzise Furche um Furche ziehen. Es gibt dabei zwei Kategorien. Einmal die so genannten Alleinpflüger. Diese arbeiten mit Pflug und Pferden alleine. Ein Helfer ist nur aus Sicherheitsgründen dabei, um in Notfällen beizustehen. Weiterhin gibt es noch die Pflüger mit Helfer. Hier arbeitet der Pflüger am Pflug und der Helfer leitet die Pferde. Die in diesem Jahr sehr schwierigen Bedingungen im nassen Ackerboden wurden von den neun gestarteten Teams mit Bravour gelöst. Sieger bei den Alleinpflügern wurde Thomas Kurfiss aus Iptingen mit seinen schweren Warmblütern Loris und Eric. Bei den Pflügern mit Helfer siegte Timo Holderbach aus Neunkirchen mit einem ungleichen Gespann aus Alt-Oldenburger Max und dem Schwarzwälder Benny.

Das Ackerfahren ist im Vergleich zu diesen Disziplinen etwas rasanter. Hier galt es einen Hindernisparcours mit verschiedenen Aufgaben die den Alltagssituationen eines Arbeitsgespannes nachempfunden sind, zu durchfahren. Zum Einsatz kam ein so genannter Tuchenwagen aus dem Unteramt. Dieser Wagen ist eine kleine Rarität und wurde in dieser Form nur in Rübgarten und Gniebel gefahren. Der Reit- und Fahrverein hat einen solchen Wagen wieder instandgesetzt und hält ihn extra für diesen Wettkampf in Ehren. Eine besondere Aufgabe ist bei diesem Wettkampf noch das Ringstechen. Dabei muss der Fahrer mit einer Holzstange einen Metallring von einer Halterung stechen, während die Pferd im Tab sind. Nicht jedem ist dies immer gelungen. Beim rückwärts „einparken“ kam mancher Fuhrmann mit seinen Pferden an die Grenze. Wer das nicht geübt hat, hatte hier seine Schwierigkeiten. Schließlich gewann Roland Fritz aus Kaisersbach mit seinen Kaltblütern Max und Peter den Kampf um die meisten Punkte.

Eines hatten alle Wettkämpfe gemeinsam: Erfolgreich war, wer mit viel Feingefühl im Umgang mit seinen Rössern und einer gewissen Vorbereitung an den Start ging. Daher war es für die Fuhrleuten kein Problem, das vom Verein ausgearbeitete Sicherheits- und Tierschutzkonzept umzusetzen. Es gab keinerlei Anlass für die Richter hier etwas zu bemängeln.

Auch ein Schauprogramm gab es. Ein Vierergespann mit Minishettys und ein Gespann mit Eseln zeigten, das nicht die Größe oder die Länge der Ohren für ein gutes Gespann entscheidend sind. Welche Faszination von diesen Tieren ausgeht, sah man am besten die Kinderscharen, die zum Streicheln auf den Platz stürmten. Insgesamt ist der Fuhrmannstag in Pliezhausen eine sehr familienfreundliche Pferdeveranstaltung. Es gab Planwagenfahrten mit den Haflingern, Ponyreiten, Süßigkeitenstände, gutes Essen und die ganze Familie kann einfach nur genießen und die großen Kaltblüter und ihre Fuhrleute bei der Arbeit zuschauen. Da ist das Wetter fast schon egal.

 

Bilder gibt´s in unserer Galerie.

 

Was der GEA dazu sagt.
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Unser Besuch des Haupt- und Landesgestüt Marbach

 

Am vergangenen Samstag machten sich 24 Kinder, 15 Erwachsene und 3 Hunde auf den Weg zum Haupt- und Landesgestüt Marbach. Dort bekamen wir eine Führung durch die Stallungen. Genauer gesagt sogar zwei, da bei einer so großen Teilnehmerzahl neben der kindgerechten Führung für die Kleinen auch eine normale Führung für die Erwachsenen angeboten werden konnte. Wir starteten bei schönstem Sonnenschein und lernten mehr über die in Marbach gezüchteten Rassen, deren Herkunft, Einsatz in einzelnen Arbeitsbereichen sowie Fütterung und vieles mehr. Besonders einprägend war die Unterscheidung zwischen Vollblut, Warmblut und Kaltblut mit Hilfe des Vergleichs von Fahrzeugtypen. Dabei entspricht das Vollblut einem Ferrari, das Kaltblut einem Traktor und das Warmblut einem Auto, das den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht wird. Mit solch einer tollen Hilfe fiel es den Kleinen plötzlich gar nicht mehr schwer, die Pferderassen zu unterscheiden. Aber egal wie viel Wissenswertes erzählt und erklärt wurde, unser Highlight war das Streicheln der Fohlen. Ebenso wie unsere Kinder waren die Fohlen sehr neugierig und kamen sofort an den Zaun um sich genüsslich kraulen zu lassen. Leider wurde die Schmusestunde vom Regen abgebrochen. Die Mutterstuten riefen nach ihren Fohlen um sie in den Stall in Sicherheit zu bringen. Doch der Regen konnte unserer guten Laune keinen Abbruch tun. Weiter ging es in den nächsten Stall um noch mehr Wissen aufzusaugen. Zum Schluss konnten wir noch einen Blick auf den großen Platz werfen, wo die jährliche Hengstparade stattfindet. Heute standen da allerdings Hindernisse, da ein internationales Vielseitigkeitsturnier abgehalten wurde. Nach so einer langen Tour knurrte bei einigen schon der Magen. Deswegen ging es schnell zurück in den Stall wo wir den schönen Tag mit einer Grillparty beendeten. Herzlichen Dank nochmal an die tollen Mitarbeiter des Haupt-und Landgestütes Marbach sowie allen Helfern und Fahrern. 

 

Bilder dazu findet ihr in der Galerie.

 

 

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